Olaf Breuning, It’s a Man’s World, 2008

Olaf Breuning, It’s a Man’s World, 2008



 

 

 

Mathias Horstmann, M.A..
Geschichte und Theorie III

Seminar und Übung (Modul 1.4 Pflichtbereich)

Hausmaske. Metapher und Manipulation im Angesicht der Architektur

»Ich hatte nie Masken gesehen vorher, aber ich sah sofort ein, dass es Masken geben müsse.«

Rainer Maria Rilke,
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, 1910

Türen, Fenster, die dem Ein- und Ausschleusen von Bewohnern, Dingen, Licht und Luft dienen, durchlöchern das Haus, stellen Beziehungen zwischen Innen und Außen her. Ebenso bestimmen Texturen und Farben von Materialien, sowie Vor- und Rücksprünge die äußere Erscheinung der Architektur eines Hauses als Fassade. In seinem italienischen Ursprung berichtet Fassade mit faccia vom Gesicht, genau wie das englische face.
Die Architektur ist voller Metaphern und wird etwa in der Informatik selbst zur Metapher. Aber gibt es jenseits dieser über Sprache und Metapher konstruierten Beziehung zwischen Haus und Gesicht noch eine andere Verbindung? Falls die Fassade tatsächlich eine Art Gesicht ist, gibt es für Sie auch eine Maske? Gibt es die Hausmaske?
Masken ahmen etwas nach, wobei diese Mimikry Veränderung und Schutz verspricht. Lässt sich das Angesicht der Architektur ähnlich manipulieren, wie es beim Gesicht durch Schutzmasken, rituelle Masken, Totenmasken, Karnevalsmasken, Film-/Theatermasken, Schminke oder Gesichtschirurgie geschieht?
Über eine historische und theoretische Untersuchung von Masken in Bezug auf Architektur werden wir eine Architekturtheorie der Maske entwickeln, die in eine kleine Fingerübung für den Entwurf einer Hausmaske mündet. Die zu erbringenden Leistungen umfassen ein Protokoll, ein Referat mit schriftlicher Ausarbeitung und besagten Entwurf einer Hausmaske.  

 

 

Beginn: Montag, den 20.04.2020, 11:45 Uhr
Ort: Gebäude 1, Hörsaal 106

 

     
   
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